Mit ihrer Geburt in diese Welt
hat sie ihr Erbe angetreten.
Die Prägungen ihrer Kindheit
zeigen ihr ihren Weg in die Freiheit.
Der Kampf um ihre Identität, ihre Individualität
bringt sie immer weiter zu sich selbst.
Bis zu dem Punkt, an dem sie weiß,
wer sie ist und warum sie hier ist.
Unzählige Male hat sie ihre Kraft verleugnet.
Hat sich selbst klein gemacht.
Ihre Angst vor ihrer eigenen Größe,
ihrem Licht, ihrer Aufgabe
hat sie immer wieder fliehen lassen,
vor ihrem Leben.
Immer wieder stand sie an der Schwelle
von Leben und Tod.
Immer wieder ging es nur darum,
zu entscheiden weiterzugehen,
stehen zu bleiben oder zurück zu fallen.
Jetzt ist sie eine junge Frau geworden
und ihre Mission beginnt,
es gibt keinen Weg zurück,
zu stark ist der Wunsch, das zu leben, was sie ist.
Mit zitternden Händen und weichen Knien
geht sie ihren Weg, unbeirrt.
Immer wieder lässt sie sich tragen von Mutter Erde,
wenn ihre Beine versagen.
Immer wieder blickt sie fragend zu Vater Himmel
und immer wieder findet sie Halt in den Tiefen ihrer Seele.
Sie verbindet sich mit Frauen, die denselben Weg gehen.
Sie geben ihr Mut und Zuversicht.
Und dann, wenn sie alleine und unsicher in den Sternenhimmel blickt,
schickt sie all ihre Liebe zu dem Mann ihres Herzens.
Sie bittet ihn sich auf den Weg zu machen,
zu ihr, denn sie weiß, sie braucht ihn jetzt.
Seine Arme, die sie halten, wenn sie sich fallen lässt
in den Dienst der Welt.
Doch im selben Moment lässt sie ihn wieder los.
Sie weiß, dass er kommen wird, wenn es seine und ihre Zeit ist.
Voller Vertrauen lässt sie sich diese Nacht wieder fallen,
in die Arme des großen Geistes
aus dem ihre Seele stammt.
Fallen in das zu Hause ihres Herzens.
© Manuela Rüfner